Groschenromane sind ein belächeltes Genre. Zu unrecht, wie ich meine. Es ist eine Herausforderung, sich von den engen Grenzen, die einem das Genre setzt, nicht ersticken zu lassen. Bei einem Adelsroman beispielsweise sind Milieu, Handlungsschema und Länge nur einige der Parameter, die nicht verhandelbar sind. Unter diesen Bedingungen in jedem Roman eine neue Story zu erzählen, ist anspruchsvoll. Um so grösser meine Achtung vor AutorInnen wie Patricia Vandenberg – alias Gerty Schiede und Elke Schiede – oder Anita Friedrich, die vom Groschenromanschreiben gelebt haben bzw. leben.
Andererseits ist es ausgesprochen lustvoll, sprachlich endlich einmal all das auszuleben, was in einem ’seriösen‘ Roman verpönt ist. Adjektive (ich beziehe mich abermals auf den Adelsroman) kann es fast nicht genug geben. Die Busen dürfen wogen, die Kammerzofen schamvoll erröten. Gleiches gilt für die Figurenzeichnung. Der Fürst ist ein Prachtexemplar von einem Mann, die junge Gesellschafterin tugendhafter als Mutter Theresa, und die reiche Baroness so durchtrieben und falsch, dass sie Jagos Schwester sein könnte.
Bislang habe ich erst einen Groschenroman geschrieben. Einfach aus Spass. Und ich bin sicher, es wird nicht mein letzter gewesen sein. Insgeheim schwebt mir eine Serie vor. Die Zukunft wird zeigen, ob etwas daraus wird.
Übrigens habe ich meinen Fürstenroman nicht unter einem Pseudonym veröffentlicht, weil ich mich dafür schäme, sondern weil das vom Verlag so verlangt wurde. Der Autorenname muss zur Reihe / Serie passen. Für einen Fürstenroman bedeutet dies: Neben dem Klang und der positiven Ausstrahlung ist ein ‚von‘ im Namen unabdingbar.
Mein Herz sagt: Ich liebe dich. Wie Elisabeth und Fürst Alexander zusammenfanden …
Roman von Cordula von Himmelwies. Fürstenkrone Nr. 1008, Martin Kelter Verlag
Elisabeth Sommer, die junge Gesellschafterin, ist zum guten Geist auf dem Schloß der Fürstin Hannelore von Felsenstein geworden. Die alte Fürstin hält große Stücke auf sie, und ihr heimlicher Wunsch ist es, ihren Enkel, Fürst Alexander von Greifenhorst, mit Elisabeth zusammenzubringen. Doch da ist auch noch Prinzessin Gunvor von Felsenstein, weitläufig mit Fürstin Hannelore verwandt. Sie hofft auf das reiche Erbe der alten Dame und auch darauf, mit Fürst Alexander vor den Traualtar zu treten. Dafür ist ihr jedes Mittel recht …
Unter diesem abenteuerlichen Pseudonym verbirgt sich die hochbegabte Schweizer Nachwuchsautorin Ursula Kahi, die sich in diesem Heftchen-Genre eigentlich nur von ihren aufreibenderen Projekten erholen wollte, und es dann doch nicht lassen konnte, auch hier ein kleines Meisterwerk zu schaffen. Ein Hochgenuss. Oder viel eher: ein Hochadelsgenuss. Merken Sie sich diesen Namen!